Was von außen und von innen

1) Was von außen und von innen
täglich meine Seele drückt
und hält Herz, Gemüt und Sinnen
unter seiner Last gebückt,
in dem allem ist dein Wille,
Gott, der aller Unruh wehrt
und mein Herz hält in der Stille,
bis es deine Hilf erfährt.

2) Denn du bist mein Fels auf Erden,
da ich still und sicher leb;
deine Hilfe muss mir werden,
so ich mich dir übergeb.
Dein Schutz ist mein Trutz alleine
gegen Sünde, Not und Tod;
denn mein Leiden ist das eine,
weil ich dein bin, o mein Gott.

3) Auf dich harr ich, wenn das Leiden
nicht so bald zum Ende eilt;
dich und mich kann's nimmer scheiden,
wenn's gleich noch so lang verweilt.
Und auch dies mein gläubig Hoffen
hab ich nur allein von dir;
durch dich steht mein Herz dir offen,
dass du solches schaffst in mir.

4) Bei dir ist mein Heil und Ehre,
meine starke Zuversicht;
willst du, dass die Not sich mehre,
weiß ich doch, du lässt mich nicht.
Meint der Feind mich zu erreichen
und zu werfen unter sich,
will ich auf den Felsen weichen;
der wirft alles unter mich.

5) Liebe Leute, traut beständig
auf ihn als auf euern Hort!
Er ist Gott und heisst lebendig,
ist euch nah an jedem Ort.
Wann und wo euch Hilfe nötig,
da klopft an: er ist zu Haus,
kommt und ist zur Hilf erbötig;
schüttet euer Herz nur aus!

6) Aber wie kann's dem gelingen,
der auf Fleisch die Hoffnung richt?
Große Leut sind samt geringen
in der Not gar ohn Gewicht.
Traut doch lieber auf den Einen,
welcher Lieb und Allmacht hat!
Dass er helfen will den Seinen,
das beweist er mit der Tat.

7) Auf dich, mein Gott, bau ich feste,
geh in aller Stille hin;
denn zuletzt kommt doch das Beste,
und das End ist mein Gewinn.
Deine Allmacht hilft mir tragen,
deine Lieb versüßet mir
alles Bittre, alle Plagen;
darum bin ich still zu dir.

8) Lass, o Seele, es nur gehen,
wie es geht, und sorge nicht!
Endlich wirst du dennoch sehen,
dass Gott übt ein recht Gericht.
Jetzo ist er deine Stärke,
dass dir gar nichts schaden kann;
dort vergilt er alle Werke,
so ein jeder hat getan.

9) Breit, o Herr, doch deine Güte
über mich, nimm mich in dich,
so wird hinfort mein Gemüte
stillebleiben ewiglich.
Werde alles und in allen
gib uns, dass wir dir allein
trachten allzeit zu gefallen,
so wird alles stille sein.

Text: August Hermann Francke
Melodie: Bamberg geistl. 1732 / Herrnhaag um 1735
Themen: Hingabe , Hoffnung , Trost , Vertrauen
Bibelstellen: Psalmen 62, 1-13: Ein Psalm Davids für Jeduthun, vorzusingen. Meine Seele sei stille zu Gott, der mir hilft. Denn er ist mein Hort, meine Hilfe, meine Schutz, daß mich kein Fall stürzen wird, wie groß er ist. Wie lange stellt ihr alle einem nach, daß ihr ihn erwürget - als eine hängende Wand und zerrissene Mauer? Sie denken nur, wie sie ihn dämpfen, fleißigen sich der Lüge; geben gute Worte, aber im Herzen fluchen sie. (Sela.) Aber sei nur stille zu Gott, meine Seele; denn er ist meine Hoffnung. Er ist mein Hort, meine Hilfe und mein Schutz, daß ich nicht fallen werde. Bei Gott ist mein Heil, meine Ehre, der Fels meiner Stärke; meine Zuversicht ist auf Gott. Hoffet auf ihn allezeit, liebe Leute, schüttet euer Herz vor ihm aus; Gott ist unsre Zuversicht. (Sela.) Aber Menschen sind ja nichts, große Leute fehlen auch; sie wiegen weniger denn nichts, so viel ihrer ist. Verlasset euch nicht auf Unrecht und Frevel, haltet euch nicht zu solchem, das eitel ist; fällt euch Reichtum zu, so hänget das Herz nicht daran. Gott hat ein Wort geredet, das habe ich etlichemal gehört: daß Gott allein mächtig ist. Und du, HERR, bist gnädig und bezahlst einem jeglichen, wie er's verdient.
EG Württemberg von 1953. Melodie: Herz und Herz vereint zusammen.
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