Gott wohnt in einem Lichte
1) Gott wohnt in einem Lichte, dem keiner nahen kann.
Von seinem Angesichte trennt uns der Sünde Bann.
Unsterblich und gewalig ist unser Gott allein,
will König tausendfaltig, Herr aller Herren sein.
2) Und doch bleibt er nicht ferne, ist jedem von uns nah.
Ob er gleich Mond und Sterne und Sonnen werden sah,
mag er dich doch nicht missen in der Geschöpfe Schar,
will stündlich von dir wissen und zählt dir Tag und Jahr.
3) Auch deines Hauptes Haare sind wohl von ihm gezählt.
Er bleibt der Wunderbare, dem kein Geringstes fehlt.
Den keine Meere fassen und keiner Berge Grat,
hat selbst sein Reich verlassen, ist dir als Mensch genaht.
4) Er macht die Völker bangen vor Welt- und Endgericht
und trägt nach dir Verlangen, lässt auch den Ärmsten nicht.
Aus seinem Glanz und Lichte tritt er in deine Nacht:
Und alles wird zunichte, was dir so bang gemacht.
5) Nun darfst du in ihm leben und bist nie mehr allein,
darfst in ihm atmen, weben und immer bei ihm sein.
Den keiner je gesehen noch künftig sehen kann,
will dir zur Seite gehen und führt dich himmelan.