Auf, auf ihr Reichsgenossen

1) Auf, auf, ihr Reichsgenossen,
eur König kommt heran!
Empfanget unverdrossen
den großen Wundermann.
Ihr Christen, geht herfür
lass uns vor allen Dingen
ihm Hosianna singen
mit heiliger Begier.

2) Auf, ihr betrübten Herzen,
der König ist gar nah!
Hinweg all Angst und Schmerzen,
der Helfer ist schon da!
Seht, wie so mancher Ort
hochtröstlich ist zu nennen,
da wir ihn finden können
im Nachtmahl, Tauf und Wort.

3) Auf, auf, ihr Vielgeplagten,
der König ist nicht fern!
Seid fröhlich, ihr Verzagten,
dort kommt der Morgenstern.
Der Herr will in der Not
mit reichem Trost euch speisen,
er will euch Hilf erweisen,
ja dämpfen gar den Tod.

4) Und wenn gleich Krieg und Flammen
uns alles rauben hin,
Geduld! - weil ihm zusammen
gehört doch der Gewinn.
Wenn gleich ein früher Tod
die Kinder uns genommen,
wohlan, so sind sie kommen
ins Leben aus der Not.

5) Frischauf in Gott, ihr Armen,
der König sorgt für euch;
er will durch sein Erbarmen
euch machen groß und reich.
Der an das Tier gedacht,
der wird auch euch ernähren;
was Menschen nur begehren,
das steht in seiner Macht.

6) Frischauf ihr Hochbetrübten,
der König kommt mit Macht;
an uns, sein' Herzgeliebten,
hat er schon längst gedacht.
Nun wird kein Angst noch Pein
noch Zorn hinfort uns schaden,
dieweil uns Gott aus Gnaden
lässt seine Kinder sein.

7) So lauft mit schnellen Schritten,
den König zu besehn,
dieweil er kommt geritten,
stark, herrlich sanft und schön.
Nun tretet all heran,
den Heiland zu begrüßen,
der alles Kreuz versüßen
und uns erlösen kann.

8) Der König will bedenken
die, welch er herzlich liebt,
mit köstlichen Geschenken,
als der sich selbst uns gibt
durch seine Gnad und Wort.
Ja, König hoch erhoben,
wir alle wollen loben
dich freudig hier und dort.

9) Nun, Herr, du gibst uns reichlich,
wirst selbst doch arm und schwach;
du liebest unvergleichlich,
du jagst den Sündern nach.
Drum wolln wir all in ein
die Stimmen hoch erschwingen,
dir Hosianna singen
und ewig dankbar sein.


Text: Johann Rist
Melodie: Thomas Selle 1651
Themen: Advent , Bibel , Hoffnung , Trost
Bibelstellen: Matthäus 21, 1-9: Da sie nun nahe an Jerusalem kamen, gen Bethphage an den Ölberg, sandte Jesus seiner Jünger zwei und sprach zu ihnen: Gehet hin in den Flecken, der vor euch liegt, und alsbald werdet ihr eine Eselin finden angebunden und ihr Füllen bei ihr; löset sie auf und führet sie zu mir! Und so euch jemand etwas wird sagen, so sprecht: Der HERR bedarf ihrer; sobald wird er sie euch lassen. Das geschah aber alles, auf daß erfüllt würde, was gesagt ist durch den Propheten, der da spricht: "Saget der Tochter Zion: Siehe, dein König kommt zu dir sanftmütig und reitet auf einem Esel und auf einem Füllen der lastbaren Eselin." Die Jünger gingen hin und taten, wie ihnen Jesus befohlen hatte, und brachten die Eselin und das Füllen und legten ihre Kleider darauf und setzten ihn darauf. Aber viel Volks breitete die Kleider auf den Weg; die andern hieben Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg. Das Volk aber, das vorging und nachfolgte, schrie und sprach: Hosianna dem Sohn Davids! Gelobt sei, der da kommt in dem Namen des HERRN! Hosianna in der Höhe!
Login: Kennwort: Datenschutz Impressum