In dich hab ich gehoffet, Herr

1) In dich hab ich gehoffet, Herr;
hilf, dass ich nicht zuschanden werd
noch ewiglich zu Spotte.
Das bitt ich dich: erhalte mich
in deiner Treu, mein Gotte.

2) Dein gnädig Ohr neig her zu mir,
erhör mein Bitt, tu dich herfür,
eil, bald mich zu erretten.
In Angst und Weh ich lieg und steh;
hilf mir in meinen Nöten.

3) Mein Gott und Schirmer, steh mir bei;
sei mir ein Burg, darin ich frei
und ritterlich mög streiten,
ob mich gar sehr der Feinde Heer
anficht auf beiden Seiten.

4) Du bist mein Stärk, mein Fels, mein Hort,
mein Schild, mein Kraft - sagt mir dein Wort -,
mein Hilf, mein Heil, mein Leben,
mein starker Gott in aller Not;
wer mag mir widerstreben?

5) Mir hat die Welt trüglich gericht'
mit Lügen und falschem Gedicht
viel Netz und heimlich Stricke;
Herr, nimm mein wahr in dieser G'fahr,
b'hüt mich vor falscher Tücke.

6) Herr, meinen Geist befehl ich dir;
mein Gott, mein Gott, weich nicht von mir,
nimm mich in deine Hände.
O wahrer Gott, aus aller Not
hilf mir am letzten Ende.

7) Preis, Ehre, Ruhm und Herrlichkeit
sei Vater, Sohn und Geist bereit',
Lob seinem heilgen Namen.
Die göttlich Kraft mach uns sieghaft
durch Jesus Christus. Amen.


Ev. Gesangbuch 275
 Noten
Text: Adam Reißner (Reusner) 1533
Melodie: Böhmen 15. Jh. / Zürich um 1552
Themen: Bibel , Bitte , Gebet , Hoffnung , Vertrauen
Bibelstellen: Psalmen 31, 1-15: Ein Psalm Davids, vorzusingen. HERR, auf dich traue ich, laß mich nimmermehr zu Schanden werden; errette mich durch deine Gerechtigkeit! Neige deine Ohren zu mir, eilend hilf mir! Sei mir ein starker Fels und eine Burg, daß du mir helfest! Denn du bist mein Fels und meine Burg, und um deines Namens willen wolltest du mich leiten und führen. Du wollest mich aus dem Netze ziehen, das sie mir gestellt haben; denn du bist meine Stärke. In deine Hände befehle ich meinen Geist; du hast mich erlöst, HERR, du treuer Gott. Ich hasse, die da halten auf eitle Götzen; ich aber hoffe auf den HERRN. Ich freue mich und bin fröhlich über deine Güte, daß du mein Elend ansiehst und erkennst meine Seele in der Not und übergibst mich nicht in die Hände des Feindes; du stellst meine Füße auf weiten Raum. HERR, sei mir gnädig, denn mir ist angst; meine Gestalt ist verfallen vor Trauern, dazu meine Seele und mein Leib. Denn mein Leben hat abgenommen vor Betrübnis und meine Zeit vor Seufzen; meine Kraft ist verfallen vor meiner Missetat, und meine Gebeine sind verschmachtet. Es geht mir so übel, daß ich bin eine große Schmach geworden meinen Nachbarn und eine Scheu meinen Verwandten; die mich sehen auf der Gasse, fliehen vor mir. Mein ist vergessen im Herzen wie eines Toten; ich bin geworden wie ein zerbrochenes Gefäß. Denn ich höre, wie mich viele schelten, Schrecken ist um und um; sie ratschlagen miteinander über mich und denken, mir das Leben zu nehmen. Ich aber, HERR, hoffe auf dich und spreche: Du bist mein Gott!
Weblinks: https://de.wikipedia.org/wiki/In_dich_hab_ich_gehoffet,_Herr
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