Die Ernt ist da, es winkt der Halm

1) Die Ernt ist da, es winkt der Halm
dem Schnitter in das Feld;
laut schalle unser Freudenpsalm
dem großen Herrn der Welt.

2) Wer machte diese Menschenwelt
zum Bau der Erde klug?
Der Acker wär ein Distelfeld,
verlassen von dem Pflug.

3) O jede Kunst ist, Gott von dir,
du hast sie uns gelehrt;
vor aller Weisheit danken wir
der Weisheit, die uns nährt.

4) Sie legte in ein Korn so klein
die sechzigfache Kraft,
gab ihm vom Himmel Sonnenschein
und milden Lebenssaft.

5) O Höchster, deine Wunder sind
so gut, so zahlenlos,
so groß im Regen, Sonn und Wind,
im kleinsten Korn so groß.

6) Die Donnerwolke zog einher
und droht' Gewitterschlag;
das Kornfeld wallte wie ein Meer,
stand auf und glänzt' im Tag.

7) Lobt ihn mit Furcht, den Herrlichen,
der in Gewittern wohnt;
lobt ihn mit Dank, den Gütigen,
der donnernd uns verschont.

8) Des Schnitters Tag ist lang und schwül,
doch freudig ist sein Mut;
sein Auge sieht der Gaben viel,
den Schöpfer, treu und gut.

9) Dein Segen ist's, der alles tut;
wenn Halme kärglich stehn,
o lass uns mit getrostem Mut
auf deinen Reichtum sehn.

10) Du öffnetest die reiche Hand,
die uns verschlossen schien,
und ließest im entlegnen Land
ein Kornfeld für uns blühn.

11) O der du uns so freundlich liebst
und segnest unser Feld
und uns die reiche Ernte gibst,
gelobt sei, Herr der Welt!


Text: Johann Ludwig Huber 1787
Melodie: Johann Crüger 1653 nach / Pierre Davantès 1552
Themen: Erntedank
Bibelstellen: Psalmen 29, 3: Die Stimme des HERRN geht über den Wassern; der Gott der Ehren donnert, der HERR über großen Wassern. - Psalmen 65, 10-14: Du suchst das Land heim und wässerst es und machst es sehr reich. Gottes Brünnlein hat Wassers die Fülle. Du läßt ihr Getreide wohl geraten; denn also bauest du das Land. Du tränkest seine Furchen und feuchtest sein Gepflügtes; mit Regen machst du es weich und segnest sein Gewächs. Du krönst das Jahr mit deinem Gut, und deine Fußtapfen triefen von Fett. Die Weiden in der Wüste sind auch fett, daß sie triefen, und die Hügel sind umher lustig. Die Anger sind voll Schafe, und die Auen stehen dick mit Korn, daß man jauchzet und singet.
Melodie: "Nun danket all und bringet Ehr".
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