Des Menschen Sohn wird kommen

1) Des Menschen Sohn wird kommen,
des freuen wir uns all;
vereint mit allen Frommen
und mit der Sel'gen Zahl
sind wir darauf gerichtet,
dass bald der Heiland naht,
da sich’s auf Erden lichtet
in fühlbar großer Gnad.

2) Wir können's kaum erwarten,
wir zählen Stund und Zeit;
wie einst die Gläubgen harrten,
so stehn wir jetzt bereit.
In göttlichen Geleisen
wir glaubend schreiten fort.
Fest steht, was uns verheißen
nach Gottes Eid und Wort.

3) Doch will die Zeit uns lähmen,
man spottet unser gar,
und viele auch sich schämen
an dem, was fest und klar.
Da gilt es fest zu glauben,
zu wachen allezeit,
dass niemand mög uns rauben
der Hoffnung Freudigkeit.

4) So wache denn, o Seele,
und schlummre ja nicht ein,
dass es dir dann nicht fehle,
wann bricht die Zeit herein,
die Zeit der großen Gnaden
für alle Kreatur,
die, jammervoll beladen,
kaum ahnt der Freiheit Spur.

5) O lerne wachen, beten
in diesem Jammertal,
wo alles seufzt zertreten
in herber, dunkler Qual.
Es gilt mit heißem Flehen
zu schreien Tag und Nacht,
dass bald wir mögen sehen
der lautren Gnade Pracht.

6) Ja, wachet alle, alle!
Bleibt himmlisch hoch im Geist,
lauscht dem Posaunenschalle,
der bald die Luft zerreißt.
Doch wachet auch hienieden,
seid Kämpfer in der Zeit;
im Wachen habt ihr Frieden
schon jetzt in Kampf und Streit.


Text: Christoph Friedrich Blumhardt (der Jüngere) 1888
Melodie: Augsburg 1609
Themen: Bibel , Hingabe , Jahresende , Wiederkunft
Melodie: Ist Gott für mich, so trete gleich alles wider mich (EG 351).
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