Komm heil'ge Taube, die uns das Ölblatt bringt
1) Komm, heil'ge Taube,
die uns das Ölblatt bringt.
Künde, daß Glaube
jedwede Kluft durchdringt.
Nun ist die Ferne
in deinem Flug besiegt.
Erde und Sterne
sind heut in Eins gefügt.
2) Leucht, heil'ge Flamme,
wie auf der Jünger Haupt.
Weih uns dem Lamme,
das uns dem Tod geraubt.
Du bist gekommen,
Glanz voller Morgenlicht.
Wir sind entnommen
Dunkel und Strafgericht.
3) Braus', heil'ges Rauschen,
Wind voller Ewigkeit.
Laß uns dir lauschen
mitten im Erdenstreit.
In allen Zungen,
die nur der Erdkreis kennt,
sei dir lobsungen.
Sieh, auch das Herze brennt!
4) Heil'ger Geist, weile!
Der du der Tröster heißt,
rette und heile,
weil wir ohn Ihn verwaist.
Bleib als Sein Zeichen,
daß Er uns immer nah
auch in den Reichen,
die noch kein Auge sah.
5) In Seinem Namen
bist du uns hergesandt
als Ja und Amen,
daß Gott uns zugewandt;
daß er den Sündern
längst seine Hand geliehn,
milde als Kindern
in seinem Sohn verziehn.
6) Komm, heil'ge Taube,
die aus dem Himmel schwebt,
uns aus dem Staube
hoch zu den Wolken hebt.
Breite die Schwingen
über uns. Adlergleich
wirst du uns bringen
heim in Sein Vaterreich !
Noten