Sieh nicht an, was du selber bist

1) Sieh nicht an, was du selber bist
in deiner Schuld und Schwäche.
Sieh den an, der gekommen ist,
damit er für dich spreche.
Sieh an, was dir heut widerfährt,
heut, da dein Heiland eingekehrt,
dich wieder heimzubringen
auf adlerstarken Schwingen.

2) Sieh nicht, wie arm du Sünder bist,
der du dich selbst beraubtest.
Sieh auf den Helfer Jesus Christ!
Und wenn du ihm nur glaubtest,
dass nichts als sein Erbarmen frommt
und dass er dich zu retten kommt,
darfst du der Schuld vergessen,
sei sie auch unermessen.

3) Glaubst du auch nicht, bleibt er doch treu.
Er hält, was er verkündet.
Er wird Geschöpf - und schafft dich neu,
den er in Unheil findet.
Weil er sich nicht verleugnen kann,
sieh ihn, nicht deine Schuld mehr an.
Er hat sich selbst gebunden.
Er sucht: du wirst gefunden!

4) Sieh nicht mehr an, was du auch seist.
Du bist dir schon entnommen.
Nichts fehlt dir jetzt, als dass du weißt:
Gott selber ist gekommen!
Und er heißt: Wunderbar, Rat, Kraft,
ein Fürst, der ewigen Frieden schafft.
Dem Anblick deiner Sünden
will er dich selbst entwinden.

5) Wie schlecht auch deine Windeln sind,
sei dennoch unverdrossen.
Der Gottessohn, das Menschenkind,
liegt doch darin umschlossen.
Hier harrt er, dass er dich befreit.
Welch' Schuld ihm auch entgegenschreit -
er hat sie aufgehoben.
Nicht klagen sollst du: loben!



Immer wollen wir's erzählen 70
 Noten, Akkorde

Text: Jochen Klepper 1938
Melodie: Johann Schop 1641 / Wolfgang Carl Briegel 1687
Themen: Weihnachten
gleiche Melodie: Ermuntre dich, mein schwacher Geist, Brich an, du schönes Morgenlicht.
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