Ach Gott, vom Himmel sieh darein

1) Ach Gott, vom Himmel sieh darein
und lass dich des erbarmen,
wie wenig sind der Heilgen dein,
verlassen sind wir Armen.
Dein Wort man lässt nicht haben wahr,
der Glaub ist auch verloschen gar
bei allen Menschenkindern.

2) Sie lehren eitel falsche List,
was eigen Witz erfindet;
ihr Herz nicht eines Sinnes ist
in Gottes Wort gegründet;
der wählet dies, der andre das,
sie trennen uns ohn alle Maß
und gleißen schön von aussen.

3) Gott wolle wehren allen gar,
die falschen Schein uns lehren,
dazu ihr Zung stolz offenbar
spricht: "Trotz! Wer will's uns wehren?
Wir haben Recht und Macht allein,
was wir setzen, gilt allgemein;
wer ist, der uns sollt meistern?"

4) Darum spricht Gott: "Ich muss auf sein,
die Armen sind verstöret;
ihr Seufzen dringt zu mir herein,
ich hab ihr Klag erhöret.
Mein heilsam Wort soll auf den Plan,
getrost und frisch sie greifen an
und sein die Kraft der Armen."

5) Das Silber, durchs Feu'r siebenmal
bewährt, wird lauter funden;
von Gotts Wort man erwarten soll
desgleichen alle Stunden.
Es will durchs Kreuz bewähret sein,
da wird sein Kraft erkannt und Schein
und leucht stark in die Lande.

6) Ehr sei Gott Vater und dem Sohn
und auch dem Heilgen Geiste,
wie es im Anfang war und nun,
der uns sein Hilfe leiste,
dass wir sein Wort behalten rein,
im rechten Glaubn beständig sein
bis an das Ende. Amen.


Ev. Gesangbuch 273
 Noten
Text und Melodie: Martin Luther 1524
Text: Straßburg Str. 6 1545
Themen: Bibel , Bitte , Gebet , Lob , Vertrauen
Bibelstellen: Psalmen 12, 1-9: Ein Psalm Davids, vorzusingen, auf acht Saiten. Hilf, HERR! die Heiligen haben abgenommen, und der Gläubigen ist wenig unter den Menschenkindern. Einer redet mit dem andern unnütze Dinge; sie heucheln und lehren aus uneinigem Herzen. Der HERR wolle ausrotten alle Heuchelei und die Zunge, die da stolz redet, die da sagen: Unsere Zunge soll Oberhand haben, uns gebührt zu reden; wer ist unser HERR? Weil denn die Elenden verstört werden und die Armen seufzen, will ich auf, spricht der HERR; ich will Hilfe schaffen dem, der sich darnach sehnt. Die Rede des HERRN ist lauter wie durchläutert Silber im irdenen Tiegel, bewähret siebenmal. Du, HERR, wollest sie bewahren und uns behüten vor diesem Geschlecht ewiglich! Denn es wird allenthalben voll Gottloser, wo solche nichtswürdige Leute unter den Menschen herrschen.
Lied 5225370 in SongSelect von der CCLI (Liedtext und aktuelle Rechtsangaben).
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