Herr Jesu, Licht der Heiden

1) Herr Jesu, Licht der Heiden,
der Frommen Schatz und Lieb,
wir kommen jetzt mit Freuden
durch deines Geistes Trieb
in diesen, deinen Tempel
und suchen mit Begier
nach Simeons Exempel
dich großen Gott allhier.

2) Du wirst von uns gefunden,
o Herr, an jedem Ort,
dahin du dich verbunden
durch dein Verheißungswort,
vergönnst noch heutzutage,
dass man dich gleicherweis
auf Glaubensarmen trage
wie hier der fromme Greis.

3) Sei unser Glanz und Wonne,
ein helles Licht in Pein,
in Schrecken unsre Sonne,
im Kreuz ein Gnadenschein,
in Zagheit Glut und Feuer,
in Not ein Freudenstrahl;
in Krankheit ein Befreier,
ein Stern in Todesqual!

4) Herr, lass auch uns gelingen,
dass einst wie Simeon
ein jeder Christ kann singen
den schönen Schwanenton:
"Mir werden nun mit Frieden
mein Augen zugedrückt,
nachdem ich schon hienieden
den Heiland hab erblickt."

5) Ja, ja, ich hab im Glauben,
mein Jesu, dich geschaut;
kein Feind kann dich mir rauben,
wie heftig er auch dräut.
Ich wohn in deinem Herzen
und in dem meinen du;
uns scheiden keine Schmerzen,
kein Angst, kein Tod dazu.

6) Hier blickst du zwar die Deinen
oft streng und strafend an,
dass ich vor Angst und Weinen
dich nicht erkennen kann;
dort aber wird's geschehen,
dass ich von Angesicht
zu Angesicht soll sehen
dein immer klares Licht.

Text: Johann Franck
Melodie: Johann Hermann Schein 1627 / Johann Crüger 1640
Themen: Bibel , Gebet , Gemeinde , Jesuslieder
Bibelstellen: Lukas 2, 21-35: Und da acht Tage um waren, daß das Kind beschnitten würde, da ward sein Name genannt Jesus, welcher genannt war von dem Engel, ehe denn er in Mutterleibe empfangen ward. Und da die Tage ihrer Reinigung nach dem Gesetz Mose's kamen, brachten sie ihn gen Jerusalem, auf daß sie ihn darstellten dem HERRN (wie denn geschrieben steht in dem Gesetz des HERRN: "Allerlei männliches, das zum ersten die Mutter bricht, soll dem HERRN geheiligt heißen") und das sie gäben das Opfer, wie es gesagt ist im Gesetz des HERRN: "Ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben." Und siehe, ein Mensch war zu Jerusalem, mit Namen Simeon; und derselbe Mensch war fromm und gottesfürchtig und wartete auf den Trost Israels, und der heilige Geist war in ihm. Und ihm war eine Antwort geworden von dem heiligen Geist, er sollte den Tod nicht sehen, er hätte denn zuvor den Christus des HERRN gesehen. Und er kam aus Anregen des Geistes in den Tempel. Und da die Eltern das Kind Jesus in den Tempel brachten, daß sie für ihn täten, wie man pflegt nach dem Gesetz, da nahm er ihn auf seine Arme und lobte Gott und sprach: HERR, nun läßt du deinen Diener in Frieden fahren, wie du gesagt hast; denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen, welchen du bereitest hast vor allen Völkern, ein Licht, zu erleuchten die Heiden, und zum Preis deines Volkes Israel. Und sein Vater und seine Mutter wunderten sich des, das von ihm geredet ward. Und Simeon segnete sie und sprach zu Maria, seiner Mutter: Siehe, dieser wird gesetzt zu einem Fall und Auferstehen vieler in Israel und zu einem Zeichen, dem widersprochen wird (und es wird ein Schwert durch deine Seele dringen), auf daß vieler Herzen Gedanken offenbar werden.
Melodie: Dank sei Gott in der Höhe. Andere Melodie: Befiehl du deine Wege (Paul Gerhardt). Aus: Ev. Gesangbuch Württemberg von 1953.
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