Ach komm, füll unsre Seelen ganz

1) Ach komm, füll unsre Seelen ganz,
du gnadenreicher Liebesglanz,
du väterlich Erbarmen!
Von deiner Glut lass Herz und Mut
recht inniglich erwarmen.

2) Du willst den Tod des Sünders nicht,
du gehst mit uns nicht ins Gericht;
wie dürften wir denn richten?
Lass immer mild des Nächsten Bild
durch unser Wort sich lichten.

3) Das ist der Liebe freundlich Amt,
dass sie zurechtbringt, nicht verdammt;
ach wer steht unbescholten?
Und was sind wir, Herr, Gott, vor dir,
dass wir verdammen sollten?

4) Herr, leucht in uns mit deiner Gnad,
wenn uns des Nächsten Wort und Tat
bringt Kränkung, Leid und Schmerzen.
Lass ganz und rein uns ihm verzeihn
in Wahrheit und von Herzen.

5) Du reicher Geber aller Hab,
all unser Gut ist deine Gab;
lass sie der Armut fließen
und allgemein durch Liebe sein.
O hilf das Herz erschließen!

6) Ach komm, füll unsre Seelen ganz,
du gnadenreicher Liebesglanz,
du väterlich Erbarmen!
Von deiner Glut lass Herz und Mut
recht inniglich erwarmen.


Text: Viktor Friedrich von Strauß und Torney 1843
Melodie: Leipzig 1573 / Seth Calvisius 1594
Themen: Bitte , Nächstenliebe
Melodie: Mein schönste Zier und Kleinod.
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