Hirte Deiner Schafe

1) Hirte deiner Schafe,
der von keinem Schlafe
etwas wissen mag,
deine Wundergüte
war mein Schild und Hütte
den vergangnen Tag;
sei die Nacht auch auf der Wacht
und lass mich von deinen Scharen
um und um bewahren!

2) Decke mich von oben
vor der Feinde Toben
mit der Vaterhuld!
Ein versöhnt Gewissen
sei mein Ruhekissen;
drum vergib die Schuld!
Denn dein Sohn hat mich davon
durch die tiefgeschlagnen Wunden
gnädiglich entbunden.

3) Lass auch meine Lieben
keine Not betrüben,
sie sind mein und dein.
Schließ uns mit Erbarmen
in den Vaterarmen
ohne Sorgen ein!
Du bei mir und ich bei dir,
also sind wir ungeschieden,
und ich schlaf in Frieden.

4) Komm, verschließ die Kammer
und lass allen Jammer
ferne von uns sein!
Sei du Schloss und Riegel;
unter deine Flügel
nimm dein Küchlein ein!
Decke zu mit Schutz und Ruh,
so wird uns kein Grauen wecken,
noch der Satan schrecken.

5) Wie, wenn ich mein Bette
heut zum Grabe hätte?
Wie bald rot, bald tot!
Doch hast du beschlossen,
dass mein Ziel verflossen,
kommt in Todesnot,
so will ich nicht wider dich;
hab ich Jesum nur gefunden,
sterb ich alle Stunden.

6) Nun wohlan, ich tue
in vergnügter Ruhe
Mund und Augen zu.
Seele, Leib und Leben
hab ich dir ergeben,
o du Hüter, du!
Gute Nacht! Nimm mich in Acht!
Und erlebe ich den Morgen,
wirst du weiter sorgen.



Jesus unsere Freude! 660
 Noten
Text: Benjamin Schmolck 1715
Melodie: Johann Crüger 1653 / Christian Friedrich Witt 1715
Themen: Abend , Bitte
Melodie: "Jesu, meine Freude, meines Herzens Weide", oder "Schmückt das Fest mit Maien".
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