Licht, das in die Welt gekommen

1) Licht, das in die Welt gekommen,
Sonne voller Glanz und Pracht,
Morgenstern, aus Gott entglommen,
treib hinweg die alte Nacht;
zieh in deinen Wunderschein,
bald die ganze Welt hinein!

2) Gib dem Wort, das dich bezeuget,
einen rechten Siegeslauf,
dass noch manches Knie sich beuget,
sich noch manches Herz tut auf,
eh die Zeit erfüllet ist,
wo du richtest, Jesu Christ.

3) Heile die zerbrochnen Herzen,
baue dir Jerusalem
und verbinde ihre Schmerzen;
lass, was vor dir angenehm,
durch der Bundesschriften Zucht
noch erblühn zur ewgen Frucht.

4) Wo du sprichst, da muss zergehen,
was der starre Frost gebaut;
denn in deines Geistes Wehen
wird es linde, schmilzt und taut.
Herr, tu auf des Wortes Tür,
rufe, Heiland, laut zu dir.

5) Es sei keine Sprach noch Rede,
da man deine Stimm nicht hört,
und kein Land so fern und öde,
wo dein Wort nicht wird gelehrt.
Lass den hellen Freudenschall
siegreich ausgehn überall.

6) Geh, du Bräutgam, aus der Kammer,
laufe deinen Heldenpfad;
strahle Tröstung in den Jammer,
der die Welt umdunkelt hat.
O erleuchte, ewges Wort,
Ost und West und Süd und Nord!

7) Komm, erquick auch unsre Seelen,
mach die Augen hell und klar,
dass wir dich zum Lohn erwählen;
vor den Stolzen uns bewahr.
Ja, lass deinen Himmelsschein
unsres Fußes Leuchte sein.


Ev. Gesangbuch: BY/TH 550
 Noten




Text: Rudolf Ewald Stier 1827
Melodie: Heinrich Albert 1642
Bibelstellen: Johannes 12, 46: Ich bin gekommen in die Welt ein Licht, auf daß, wer an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibe. - Psalmen 147, 18: Er spricht, so zerschmilzt es; er läßt seinen Wind wehen, so taut es auf. - Psalmen 19, 4: Es ist keine Sprache noch Rede, da man nicht ihre Stimme höre. - Psalmen 19, 6: und dieselbe geht heraus wie ein Bräutigam aus seiner Kammer und freut sich wie ein Held zu laufen den Weg.
Melodie: "Gott des Himmels und der Erden" (EG 445).
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